Dienstag, 20. Januar 2009
Junin und Lanin
16.-17.Januar: Aufgrund von Wartezeit und ewigem Papierkram dauerte es geschlagene 60 Minuten, bis wir endlich den Zuendschluessel unseres Mietwagen umdrehen konnten. Fuer ca. 40 Euro pro Tag gibt es einen "Chevrolet Corsa" mit 3 Tueren, ohne Servolenkung und ohne Zentralverrieglung, ausreichend fuer 2 Personen und 2 Rucksaecke.
Somit ging es um 11 Uhr endlich los Richtung "7 Seen-Tour". Wettertechnisch hatten wir ohnehin nicht viel versaeumt: wolkenverhangener Himmel und immer wieder Regen. Nun denn, wir wurden ja heute im Trockenen durch die Landschaft befoerdert, insofern nicht ganz so schlimm, auch wenn sich das See-Bergpanorama etwas in Grenzen hielt. Am spaeten Nachmittag erreichten wir den Touri-Ort "San Martin des los Andes" und sind einem Tipp aus dem Reisfuehrer zu einer deutsch-argentinischem Hosteria gefolgt. Nachdem telefonisch irgendwie keine Verbindung moeglich war, mussten wir vor Ort jedoch feststellen, dass die Betreiber seit einem Jahr wieder in Deutschland sind und die Herberge folglich geschlossen ist. Da uns San Martin ohnehin zu touristisch erschien, fuhren wir weiter nach "Junin des los Andes", einem vergleichsweise kleinen und eher unbekanntem Dorf, wo wir ebenfalls bei einem Deutschen in einer sehr sauberen und schoenen Hosteria unterkamen. Das beste Zimmer bisher, fuer faire 50 Euro die Nacht. Er ueberzeugte uns schlieslich auch, noch einen Tag laenger zu bleiben, um einen Tag im Lanin-Nationalpark zu verbringen, benannt nach dem gleichnamigen einzelstehenden Vulkan mit immerhin ueber 3700m Hoehe. Bei besten Wetter verbrachten wir einen sehr schoenen Tag im Park mit kleinen Wanderungen, einer Bootstour und bestem Panorama auf den Namensgeber. Junin ist ein ueberschaubares 10.000 Seelen-Dorf mit wenig internationalen Touristen, aber das machte es auch sehr angenehm. Neben ausgeziechnetem Essen, z.B. Fleisch und Forelle, war zufaellig gerade Karneval und das ganze Dorf war sowohl Freitag als auch Samstag auf den Beinen, um den Umzug zu verfolgen, der uebrigens an beiden Abenden in nahezu identischer Aufstellung durchgefuehrt wurde -- aber warum auch nicht, wenn man sich ein Jahr darauf vorbereitet hat Neben diversen Tanz- und Trommelgruppen, gab es auch grosse Figuren, z.B. U-Boot und Flugzeug, zu bewundern. Ein Spass fuer Jung und Alt -- und insbesondere erstere gab es reichlich, sofern braucht sich Junin wohl nicht vor dem Aussterben zu fuerchten.

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Freitag, 16. Januar 2009
Bariloche
14.-15. Januar: Mit El Chalten war nun der letzte Punkt der groben Reiseroute "abgehakt" und eigentlich hatten wir nicht gedacht, so schnell "durchzukommen". Stellt sich die Frage: Was tun in den verbleibenden 7 Tagen? Die Wahl fiel schliesslich auf das ca 1500km entfernte Bariloche, was allerdings per Bus ca. 36 Stunden bedeutet, der zudem fuer die kommenden Tage ausgebucht war. Blieb als schnelle und allerdings auch nicht ganz so preiswerte Alternative das Flugzeug. Nun denn, Reisen in der Hauptsaison kosten nun mal etwas mehr, und so befinden wir uns ca 1,5 Flugstunden spaeter im Lake District, einem der Hauptferiengebiete in Argentinien. Hier gibt es nach langer Zeit nicht nur volle Geldautomaten, sondern auch schnelles Internet. Heute (15.01.) haben wir erstmal die unmittelbare Gegend per Bus, Sessellift und Mountainbike erkundet und mit letzterem auch den Klassiker des "Circuit Chico", einer ca. 30km Rundtour durch die Seenlandschaft, absolviert. Zumindest von aussen bewundern durften wir dabei auch das malerisch gelegene LLao-LLao Hotel, eines der "Top leading Hotels of the world", bei Zimmerpreisen jenseits von 300US$ kann man es hier wohl durchaus ganz nett aushalten.

Mittlerweile sind nun auch die naechten Tage geplant und wir werden uns fuer 5 Tage ein Auto mieten, um zum einen eine empfohlene 7-Seen Rundtour zu absolvieren, aber auch noch mal ein wenig Wandern und Reiten zu gehen und dem ex. Hippie-Dorf El Bolson einen Besuch abzustatten.

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Trekking am Fitz Roy
12.-13. Januar: El Chalten ist ein kleines, erst Anfang der 80er Jahre gegruendetes und noch immmer im Aufbau befindliches Bergsteiger-Doerfchen am Fusse von Fitz Roy und Cerro Torre. Fuer "Otto-Normal-Tourist" bieten sich einige interessante Wanderungen, um die beeidruckenden Felsgiganten aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten (und natuerlich zu fotografieren). Nach ca. 3,5 Stunden Busfahrt erreichten wir El Chalten gegen 11 Uhr bei strahlend blauem Himmel und wenig Wind, ein Ausnahmetag, wie es statistisch ca. 1-2 pro Monat gibt. Dem Wetter und der Empfehlung der hilfbereiten Parkranger folgend, haben wir sofort noch einen ca. 1500m hohen Aussichtsberg bestiegen und ein wahrlich beeidruckendes Panorama inklusive der bekannten Vertreter geniessen koennen. Am naechsten Tag erwartete uns dann das ueblich Wetter, d.h. Wolken in den Bergen und viel Wind mit ab und zu leichten Schauern. Doch auch bei diesen Verhaeltnissen bieten die Wege zum Fusse des Fitz Roy eine beidruckende Landschaft mit viel Abwechslung. Chalten wird uebrigen taeglich mit mindesten sechs Bussen von Calafate aus "versorgt", so dass auch hier die Unerkunftssuche einige Telefonate erforderte.

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Donnerstag, 15. Januar 2009
Calafate und Moreno Gletscher
11. Januar: Um nicht unnoetig einen Tag mit Reisen zu verbringen und dann auf die Gletscher-Tour (ein "Muss" jeder Patagonien-Reise) am naechsten Tag warten zu muessen, haben wir bereits in Puerto Natales eine Tour zum Perito Moreno Gletscher gebucht, die dann auf dem Rueckweg in Calafate vorbeifuehrte und die Moeglichkeit zum Aussteigen bot. Auch diesmal zeigte sich strahlendblauer Himmel und so konnten wir nicht nur den wirlich beeindruckenden Gletscher, sondern auch die komplette Umgebung mit allen Gipfeln bewundern. Im Gegensatz zu einem Berg oder einem See ist insbesondere der Perito Moreno Gletscher nicht nur ein beeindruckender Anblick, sondern auch in staendiger Veraenderung begriffen. Und so vergeht die Zeit viel zu schnell, die alle gebannt auf die Eiswand schauen, in der Hoffnung den Augenblick des Abbruchs eines mehr oder weniger grossen Stueckes live zu erleben. Wir naeherten uns einmal per Boot und dann ueber die neu angelegten weitlaeufigen Aussichtsterassen und konnten so einige Abbrueche sehen und vor allem auch hoeren.

Calafate, ca. 80 km vor dem Gletscher gelegen, verdankt seinen Aufschwung so ziemlich einzig dieser Touristenattraktion und wahrscheinlich macht hier jeder Patagonienreisende mindestens fuer eine Nacht Station. So war es hier auch das erste Mal, dass wir den Andrang der Hauptsaison zu spueren bekommen haben. Unser "Instant-Travel", d.h. alles unmittelbar spontan kurzfristig vor Ort zu entscheiden und zu buchen, erlebte erste Rueckschlaege, als ploetzlich Hostels und Busse ausgebucht waren. Nun denn, ein "bisserl was geht immer" und so haben wir schliesslich doch noch ein Zimmer zum aktzeptablen Preis und auch einen Platz im Bus zum Fitz Roy, unserer naechsten Station, bekommen koennen. Umso nerviger erwies sich allerdings die Tatsache, dass in der Stadt an diesem Sonntag alle Geldautomten leergeraeumt waren und auch dass Internet nicht funktionierte. Einzig einem ca. 1km entferten Automaten in einem Supermarkt konnte ich noch 500 Pesos entlocken, was zumindest fuer Abendessen, Unterkunft und Busticket ausreichte.

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Torres del Paine
7.-10. Januar: Irgendwie war es unmoeglich, im Internet eine verlaessliche Wettervorhersage fuer Torres del Paine zu bekommen und nach Gespraechen mit einem Local, ist das wohl auch grundsaetzlich nicht moeglich. Auf alles vorbereitet sein, heisst die Devise. Nun denn, nachdem wir schon so einige Wetterhorrogeschichten gehoert hatten, konnten wir uns wohl sehr gluecklich schaetzen.
Nachdem es am Abend der Anreise noch recht bewoelkt war, startete der naechste Tage mit fast wolkenlosen Himmel. Der "Mirrador del Torres", der Blick auf die drei bekannten Tuerme des Parkes, bot ein wirklich beeindruckendes Bild und die fast 3,5h Aufstieg haben sich wirklich gelohnt. Anschliessend sind wir dann noch ein wenig durchs "Auenland der Hobbits" gewandert, eine malerische Landschaft mit gruenen Hueglen und mehreren Seen. Die Uebernachtung im Refugio war einfach, aber funktionell und sauber. An die Gemuetlichkeit einer urigen Alpenhuette kam es natuerlich nicht heran, dafuer gab es ganztags und kostenlos warmes Wasser. Preislich allerdings sind auch hier wie auf einer DAV-Huette gut 50 Euro p.P. und Nacht inkl. Halbpension zu veranschlagen. Die Preise fuer alles rund um Tourismus erreichen auch in Chile fast deutsches Niveau.
Am zweiten Tag dominierte dann schon wieder die Bewoelkung, es blieb aber trocken. Nachdem wir leider auf der entscheidenen Huette in der Parkmitte keinen Platz mehr bekommen hatten, ging es per Bus und Boot auf die andere Seite und dann schliesslich zu Fuss gut 3 Stunden zum Gletscher Grey am gleichnamigen See, wo wir eine Nacht im Refugio reserviert haten.
Am dritten und letzten Tag blieben die Wolken in den Bergen, dafuer frischte der Wind lebhaft auf, so dass es zwar sonnig, aber ohne Jacke nicht wirklich angenehm war. Trotzdem boten sich auch diesmal wieder beeindruckende Ansichten mit tuerkisen oder tiefblauen Seen, gruenen Huegeln und gletscherbedeckten Bergen. Mit dem letzten Bus ging es schliesslich zurueck, wobei es hier nochmal etwas spannend wurde, als mitten in der Praerie der Bus kaputt ging. Gluecklicherweise konnte per Funk innerhalb von 15 Minuten ein vorrausfahrender Bus zum Umkehren gebracht werden, der uns dann gegen 22:30 sicher nach Puerto Natales brachte.
Insgesamt also ein sehr lohnender Aufenthalt, auch wenn wir leider aus Unterkunftsgruenden nicht das komplette "W" laufen konnten. Passables Wetter ist hier aber eindeutig der entscheidende Faktor.

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