Donnerstag, 15. Januar 2009
Calafate und Moreno Gletscher
11. Januar: Um nicht unnoetig einen Tag mit Reisen zu verbringen und dann auf die Gletscher-Tour (ein "Muss" jeder Patagonien-Reise) am naechsten Tag warten zu muessen, haben wir bereits in Puerto Natales eine Tour zum Perito Moreno Gletscher gebucht, die dann auf dem Rueckweg in Calafate vorbeifuehrte und die Moeglichkeit zum Aussteigen bot. Auch diesmal zeigte sich strahlendblauer Himmel und so konnten wir nicht nur den wirlich beeindruckenden Gletscher, sondern auch die komplette Umgebung mit allen Gipfeln bewundern. Im Gegensatz zu einem Berg oder einem See ist insbesondere der Perito Moreno Gletscher nicht nur ein beeindruckender Anblick, sondern auch in staendiger Veraenderung begriffen. Und so vergeht die Zeit viel zu schnell, die alle gebannt auf die Eiswand schauen, in der Hoffnung den Augenblick des Abbruchs eines mehr oder weniger grossen Stueckes live zu erleben. Wir naeherten uns einmal per Boot und dann ueber die neu angelegten weitlaeufigen Aussichtsterassen und konnten so einige Abbrueche sehen und vor allem auch hoeren.

Calafate, ca. 80 km vor dem Gletscher gelegen, verdankt seinen Aufschwung so ziemlich einzig dieser Touristenattraktion und wahrscheinlich macht hier jeder Patagonienreisende mindestens fuer eine Nacht Station. So war es hier auch das erste Mal, dass wir den Andrang der Hauptsaison zu spueren bekommen haben. Unser "Instant-Travel", d.h. alles unmittelbar spontan kurzfristig vor Ort zu entscheiden und zu buchen, erlebte erste Rueckschlaege, als ploetzlich Hostels und Busse ausgebucht waren. Nun denn, ein "bisserl was geht immer" und so haben wir schliesslich doch noch ein Zimmer zum aktzeptablen Preis und auch einen Platz im Bus zum Fitz Roy, unserer naechsten Station, bekommen koennen. Umso nerviger erwies sich allerdings die Tatsache, dass in der Stadt an diesem Sonntag alle Geldautomten leergeraeumt waren und auch dass Internet nicht funktionierte. Einzig einem ca. 1km entferten Automaten in einem Supermarkt konnte ich noch 500 Pesos entlocken, was zumindest fuer Abendessen, Unterkunft und Busticket ausreichte.

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Torres del Paine
7.-10. Januar: Irgendwie war es unmoeglich, im Internet eine verlaessliche Wettervorhersage fuer Torres del Paine zu bekommen und nach Gespraechen mit einem Local, ist das wohl auch grundsaetzlich nicht moeglich. Auf alles vorbereitet sein, heisst die Devise. Nun denn, nachdem wir schon so einige Wetterhorrogeschichten gehoert hatten, konnten wir uns wohl sehr gluecklich schaetzen.
Nachdem es am Abend der Anreise noch recht bewoelkt war, startete der naechste Tage mit fast wolkenlosen Himmel. Der "Mirrador del Torres", der Blick auf die drei bekannten Tuerme des Parkes, bot ein wirklich beeindruckendes Bild und die fast 3,5h Aufstieg haben sich wirklich gelohnt. Anschliessend sind wir dann noch ein wenig durchs "Auenland der Hobbits" gewandert, eine malerische Landschaft mit gruenen Hueglen und mehreren Seen. Die Uebernachtung im Refugio war einfach, aber funktionell und sauber. An die Gemuetlichkeit einer urigen Alpenhuette kam es natuerlich nicht heran, dafuer gab es ganztags und kostenlos warmes Wasser. Preislich allerdings sind auch hier wie auf einer DAV-Huette gut 50 Euro p.P. und Nacht inkl. Halbpension zu veranschlagen. Die Preise fuer alles rund um Tourismus erreichen auch in Chile fast deutsches Niveau.
Am zweiten Tag dominierte dann schon wieder die Bewoelkung, es blieb aber trocken. Nachdem wir leider auf der entscheidenen Huette in der Parkmitte keinen Platz mehr bekommen hatten, ging es per Bus und Boot auf die andere Seite und dann schliesslich zu Fuss gut 3 Stunden zum Gletscher Grey am gleichnamigen See, wo wir eine Nacht im Refugio reserviert haten.
Am dritten und letzten Tag blieben die Wolken in den Bergen, dafuer frischte der Wind lebhaft auf, so dass es zwar sonnig, aber ohne Jacke nicht wirklich angenehm war. Trotzdem boten sich auch diesmal wieder beeindruckende Ansichten mit tuerkisen oder tiefblauen Seen, gruenen Huegeln und gletscherbedeckten Bergen. Mit dem letzten Bus ging es schliesslich zurueck, wobei es hier nochmal etwas spannend wurde, als mitten in der Praerie der Bus kaputt ging. Gluecklicherweise konnte per Funk innerhalb von 15 Minuten ein vorrausfahrender Bus zum Umkehren gebracht werden, der uns dann gegen 22:30 sicher nach Puerto Natales brachte.
Insgesamt also ein sehr lohnender Aufenthalt, auch wenn wir leider aus Unterkunftsgruenden nicht das komplette "W" laufen konnten. Passables Wetter ist hier aber eindeutig der entscheidende Faktor.

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